Im Süden der griechischen Halbinsel Mani liegt ein Lost Place, der tief in der Geschichte der Region verwurzelt ist: Vatheia. Das kleine Dorf, hoch über dem Meer auf einem Hügel gelegen, ist bekannt für seine markanten Steintürme – auch Mani-Türme genannt. Die Bauwerke sind bis zu 20 Meter hoch, haben einen rechteckigen Grundriss aus Stein, kleine Öffnungen und mehrere Stockwerke. Doch was hat es mit den Gebäuden auf sich? Alle spannenden Fakten.
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Lost Places: Die Geschichte hinter den eckigen Türmen
Vatheia besteht größtenteils aus sogenannten Wehrtürmen, die im 18. und 19. Jahrhundert von lokalen Familienclans erbaut wurden. Hintergrund waren Piratenangriffe und die jahrhundertelang gepflegte Blutrache, die in der abgelegenen Region Mani weit verbreitet war. Dabei ging es vor allem um Land- und Einflussgewinn. Die Bewohner:innen schützten sich, indem sie ihre Häuser wie kleine Festungen bauten: mit dicken Steinmauern, engen Eingängen und hohen Türmen, von denen aus man das Tal und die Küste überblicken konnte.

Nach und nach verließen die Einwohner:innen den Ort – insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Abgeschiedenheit, fehlende Infrastruktur und die schwierigen Lebensbedingungen führten dazu, dass viele Familien in Städte oder ins Ausland zogen. Heute wird der Ort oft als Geisterdorf bezeichnet – und tatsächlich ist er fast menschenleer. Lediglich einige der alten Türme wurden in der Zwischenzeit restauriert. In den Sommermonaten kehren manche Familien zurück, um ihre Häuser zu pflegen oder Urlaub zu machen.

Architektur mit Geschichte
Die Architektur von Vatheia ist einzigartig in Griechenland. Die steinernen Türme, viele mit vier oder fünf Stockwerken, stehen eng beieinander und sind über kleine Pfade miteinander verbunden. Die Bauweise spiegelt die defensive Haltung der Vergangenheit wider und bietet heute ein eindrucksvolles Beispiel für die traditionelle Architektur der Mani.
Vatheia ist kein klassisches Touristenziel. Es gibt keine großen Hotels, keine Souvenirshops und kaum gastronomische Angebote. Aber genau das macht den Reiz des Ortes aus. Wer sich für Geschichte, Architektur und stille Landschaften interessiert, wird hier fündig. In der Umgebung laden Wanderwege zu Kapellen, Olivenhainen oder Aussichtspunkten mit Blick aufs Mittelmeer ein.

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Lost Places: Ein authentischer Ort mit bewegender Geschichte
Wer einen Urlaub auf der Halbinsel plant, sollte sich diesen Lost Place auf keinen Fall entgehen lassen. Die riesigen Türme wirken beeindruckend – besonders, wenn man direkt darunter steht. Die Atmosphäre ist ruhig, aber gleichzeitig geheimnisvoll, wahrscheinlich auch wegen der alten Geschichten, die sich um diesen Ort ranken. Vor allem Lost-Place-Liebhaber:innen und Geschichtsinteressierte werden hier voll auf ihre Kosten kommen.
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