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Lost Places nahe Deutschland: Dieses Schloss sieht aus wie aus einem Disney-Film

Das Schloss Lapalice zählt zu den beliebtesten Lost Places in Europa. Wir haben die spannendsten Facts für dich!

Lost Places: Die Geschichte hinter dem Schloss
© Patryk Kosmider - stock.adobe.com/via Canva

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Versteckt in den Wäldern Pommerns, unweit von Danzig, erhebt sich eine gigantische Schlossruine, die nie vollendet wurde: das Schloss Lapalice. Das Bauwerk wirkt wie ein verwunschenes Märchenschloss, doch hinter den Mauern verbirgt sich eine Geschichte von Größenwahn, gescheiterten Träumen und einem juristischen Fiasko. Alle spannenden Fakten zu dem mystischen Lost Place.

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Lost Places: Der Traum eines Künstlers

Die Geschichte des Lapalice Castle beginnt in den 1980er-Jahren. Der wohlhabende polnische Künstler und Unternehmer – Piotr Kazimierczak – träumte von einem eigenen Märchenschloss und begann mit dem Bau, jedoch ohne die nötigen Genehmigungen einzuholen.

Geplant waren 365 Fenster, 52 Räume und 12 Türme – symbolisch für die Tage, Wochen und die 12 Apostel aus der Bibel. Insgesamt erstreckte sich das gigantische Projekt über ganze 6.000 Quadratmeter. Auf dem Gelände entstanden unter anderem ein riesiger Swimmingpool und ein Ballsaal.

Lost Places: Der Künstler erhielt keine Baugenehmigung für das gesamte Areal. Foto: SirioCarnevalino – stock.adobe.com

Doch das ehrgeizige Projekt wurde schon bald gestoppt, als die Behörden einschritten und den Bau des Schlosses wegen fehlender Baugenehmigungen untersagten. Ein Grund: Kazimierczak erhielt nur eine Genehmigung für 1.000 Quadratmeter, nicht aber für die ganzen 6.000 – seitdem ist das Schloss sich selbst überlassen.

Zwischen Verfall und Touristen-Hotspot

Heute zieht das Schloss Abenteurer:innen und Fotograf:innen gleichermaßen an. Die unvollendeten Mauern, die kunstvoll gestalteten Fassaden und die halb fertigen Räume lassen noch erahnen, welch beeindruckendes Bauwerk hier einst geplant war. Selbst Einheimische zieht es immer wieder in die Nähe des Schlosses, um bei spektakulärer Aussicht zu picknicken.

Doch bei genauem Hinsehen wird schnell klar: an vielen Stellen nagt der Zahn der Zeit. Wände bröckeln, Stufen sind einsturzgefährdet, und das gesamte Gebäude wirkt wie eine Geisterfestung, die zwischen Traum und Albtraum gefangen ist.

Die unvollendeten Räume vermitteln noch einen Eindruck davon, welch imposantes Bauwerk hier einst entstehen sollte. Foto: Fotokon – stock.adobe.com

Und was sagen die Besucher:innen? Auf der Bewertungsplattform Tripadvisor schreibt ein Nutzer:

Eine der besten, versteckten und inoffiziellen Touristenattraktionen in Polen. […] Das mysteriöse und düstere Schloss ist hinter hohen Mauern versteckt und von dichten Wäldern umgeben. Ein Besuch in der Abenddämmerung würde den Besuch noch verlockender und unheimlicher machen. Das Schloss beeindruckte mich wirklich aufgrund seiner Größe, der unbehaglichen Atmosphäre, der leeren Räume, der klaffenden Fenster und der extravaganten Türme.

Ich war schockiert und überrascht, als ich es an einem Samstagabend besuchte: Ich fand mich unter 40 oder 50 jungen Leuten wieder, die um das Gebäude herumgingen, Lagerfeuer anzündeten, tranken und sich unterhielten. Mir wurde klar, dass die traurige Geschichte dieses Ortes, dieses gewagte Bauprojekt, das nie fertiggestellt wurde, stattdessen eine faszinierende, nicht offensichtliche Besucherattraktion darstellte.

Ein Ort voller Mysterien

Dass der Lost Places immer wieder Tourist:innen und Einheimische anlockt, liegt auch an den vielen Mythen, die sich um das Gebäude ranken. Einige behaupten, es sei ein Rückzugsort für Geheimgesellschaften gewesen, andere glauben, es gäbe versteckte Tunnel unter dem Schloss.

Fakt ist: Der Ort hat eine einzigartige Atmosphäre!

Die Bausubstanz ist marode – bröckelnde Steine und morsche Holzbalken machen das Innere unsicher. Daher solltest du das Schloss nur im Rahmen einer geführten Tour betreten. Foto: SirioCarnevalino – stock.adobe.com

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Lost Places: Es gibt Pläne für das Schloss

Neugierig geworden? Dann empfehlen wir dir eine Besichtigung von außen, denn das Schloss lässt sich auch aus sicherer Entfernung beobachten. Da das Gelände weiterhin als Baugrundstück gilt, ist das Betreten offiziell untersagt. Informationen zu geführten Touren erhältst du zum Beispiel auf der offiziellen Webseite von urbexplorer.

Laut örtlicher Medien gibt es zudem Hoffnung, dass Schloss Lapalice eines Tages doch noch fertiggestellt werden könnte. Der Stadtrat habe demnach zugestimmt, Ideen für eine künftige Nutzung zu entwickeln. Es bleibt also abzuwarten, wie es mit dem geheimnisvollen Schloss weitergeht.

Hinweis: Lost Places haben eine besondere Anziehungskraft, bergen aber erhebliche Gefahren. Einstürzende Decken, brüchige Böden und scharfe Gegenstände sind keine Seltenheit. Daher: Besichtige diese Orte niemals ohne Genehmigung oder außerhalb geführter Touren – und halte dich an die Regeln: Nichts mitnehmen, keinen Müll hinterlassen, Brandgefahr vermeiden. Wichtig: Respektiere den Lost Place und bewahre seinen Charme für zukünftige Generationen. Beachte, dass unerlaubtes Betreten strafrechtliche Folgen haben kann.