In der Luftfahrt hat das Thema „Sicherheit“ oberstes Gebot – jede Entscheidung an Bord folgt strengen Vorschriften. Dazu gehört auch eine Regel, die im ersten Moment vielleicht banal erscheinen mag: Pilot:innen dürfen im Flugzeug nicht das gleiche Essen zu sich nehmen. Doch was steckt dahinter?
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Essen im Flugzeug: Warum Pilot:innen unterschiedliche Gerichte serviert bekommen
Einer der Hauptgründe, warum Pilot:innen nicht das Gleiche essen dürfen, ist das Risiko einer Lebensmittelvergiftung. Stell dir vor, beide Pilot:innen essen dasselbe Gericht, und es kommt zu einer Kontamination – beispielsweise durch Bakterien oder verdorbene Zutaten.
Beide könnten gleichzeitig krank werden, was im schlimmsten Fall die Flug-Fähigkeit beeinträchtigen könnte. Um das Risiko zu minimieren, bekommen der Kapitän/die Kapitänin und der/die Kopilot:in unterschiedliche Gerichte, sodass im Ernstfall zumindest einer von beiden noch handlungsfähig ist.
Pilot und Influencer „pilot_geeza“ bestätigt die Regel und weist nebenbei noch darauf hin, dass das Flugzeugessen ohnehin nicht gerade überzeugend ist. Doch handelt es sich dabei um eine offizielle Regel?
Nicht wirklich! Vielmehr ist es eine weit verbreitete Vorgehensweise vieler Fluggesellschaften, welche empfehlen, Pilot:innen und Co-Pilot:innen nicht dasselbe Essen zu servieren.
Unterschiedliche Essenszeiten
Andere Airlines erklären, dass die Pilot:innen zwar das Gleiche essen dürfen, aber nur zu unterschiedlichen Zeiten – für den Fall, dass ihnen das Menü im Flugzeug nicht bekommt.
Dadurch soll vermieden werden, dass beide zur selben Zeit von gesundheitlichen Problemen betroffen sind. Es gilt also: Der/die eine Pilot:in isst, während der/die andere weiterhin die Kontrolle über das Flugzeug behält – doch was wird überhaupt serviert?
Natürlich dürfen sie trotz allem selbst entscheiden, was sie bestellen. Meistens haben sie die Wahl zwischen den gleichen Mahlzeiten, die auch den Passagier:innen angeboten werden – es kann also ein Rinderfilet, ein vegetarisches Menü oder Pasta sein.
Wichtig ist nur, dass sie unterschiedliche Gerichte wählen. Dennoch kommt es trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen immer wieder zu Zwischenfällen.
Pilot brach im Flugzeug zusammen
Auf einem Lufthansa-Flug kollabierte der Co-Pilot kurz vor der Landung in Frankfurt und riss dabei ein Crewmitglied mit sich zu Boden, berichtete die Tageszeitung Frankfurter Neue Presse.
Nach Angaben eines Sprechers der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) erlitt die Flugbegleiterin eine Knieverletzung, während der Co-Pilot bewusstlos liegen blieb. Glücklicherweise befanden sich mehrere Ärzt:innen an Bord, die schnell eingriffen und den beiden Verletzten halfen.
Nach einiger Zeit konnte der Co-Pilot wieder seine Rolle als „Pilot Monitoring“ übernehmen – eine Tätigkeit, die nicht das direkte Steuern des Flugzeugs umfasst. Die Flugbegleiterin war jedoch nicht in der Lage, den Rest des Fluges weiterzuarbeiten. Das Lufthansa-Flugzeug landete schließlich sicher in Frankfurt.
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Essen im Flugzeug: Die Flugsicherheit steht an erster Stelle
Letztendlich zeigt diese Regel, wie ernst die Luftfahrtbranche Sicherheit nimmt. Jedes Detail wird berücksichtigt, um sicherzustellen, dass dein Flug reibungslos und ohne Zwischenfälle verläuft. Dass beide Pilot:innen unterschiedliche Gerichte erhalten, klingt somit auf den ersten Blick irrelevant, trägt jedoch maßgeblich zur Flugsicherheit bei.