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Vanlife: So viel kostet das Leben im Wohnmobil – und wie du clever sparen kannst

Was kostet es, im Wohnmobil zu leben? Zwei Blogger:innen verraten, wie teuer das Vanlife wirklich ist und worauf du achten solltest.

Vanlife: Alle Kosten im Überblick.
© Michael Sauer | FOTO - stock.adobe.com

Günstige Reiseziele: Diese Orte kann sich jeder erlauben

Welche Reiseziele sind dieses Jahr noch immer günstig? Wir zeigen, wo du deinen Sommerurlaub verbringen kannst, wenn du nicht viel Geld zur Verfügung hast.Dieses Video wurde mit der Hilfe von KI erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

Ein Leben im Wohnmobil – für viele klingt das nach purer Freiheit, Unabhängigkeit und Abenteuerlust. Keine monatliche Miete, stattdessen immer unterwegs sein und jeden Morgen mit einem neuen Ausblick aufwachen. Doch wie viel kostet dieses Lebensgefühl wirklich? Und was gilt es beim Vanlife zu beachten?

Auf dem Blog „Sprintour“ geben Timo und Alina, zwei erfahrene Weltenbummler:innen, ehrliche Einblicke in die Finanzen ihres Abenteuers. Die beiden haben ihren Sprinter selbst ausgebaut und berichten, was dabei an Kosten anfällt – vom Ausbau über den Sprit bis hin zu unerwarteten Reparaturen.

Zudem teilen sie ihre besten Tipps für alle, die selbst davon träumen, ihr Leben auf vier Rädern zu verbringen. Alle wichtigen Informationen.

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„Sprintour“: Auf diese Kosten kannst du dich einstellen

Seit einer ganzen Weile sind die beiden mit ihrem ausgebauten Sprinter unterwegs. Timo hat das Campingleben bereits in der Kindheit gepackt, Alina etwas später. Beide träumten davon, die Welt zu bereisen. Doch es dauerte eine Weile, bis sie den Entschluss fassten, Job und Wohnung zu kündigen und tatsächlich in den Camper umzuziehen.

Seitdem sind sie unterwegs und haben bereits Länder wie Montenegro, Albanien, Griechenland, Frankreich oder Bulgarien besucht. Auf ihrem Blog „Sprintour“ teilen sie ihre Erfahrungen, geben Tipps, wie man einen Van umbaut und erzählen, welche Kosten auf einen zukommen. Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengefasst:

Wer wild campt, spart viel Geld. Doch aufgepasst: nicht überall ist das erlaubt und kann Konsequenzen mit sich ziehen.
Wer wild campt, spart viel Geld. Doch aufgepasst: nicht überall ist Wild-Camping erlaubt und kann Konsequenzen mit sich ziehen. Foto: Alexander – stock.adobe.com

Vanlife: Die Fixkosten

Vorab weisen die beiden darauf hin, dass sie zu zweit in einem selbst ausgebauten Sprinter Baujahr 2014 unterwegs sind. Sie ernähren sich vegetarisch und größtenteils sogar vegan. Für Wasser geben sie kein Geld aus, dies holen sie aus dem Brunnen oder anderen Quellen und filtern es. Zudem wird „wild gecampt“, um Geld zu sparen.

Je nachdem, welche Prioritäten du für deine Reise setzt, werden die Kosten entsprechend variieren. Dieser Artikel ist vor allem für einen ersten Überblick gedacht – denn auch wenn man in einem Van wohnt, gibt es Kosten, die jeden Monat oder jedes Jahr anfallen.

Die Fixkosten des Paares setzen sich aus verschiedenen Versicherungen, Mitgliedschaften und Steuern zusammen. Hier die Übersicht pro Jahr:

  • Krankenversicherung: 816 Euro pro Jahr für zwei Personen
  • Kfz-Versicherung: 641 Euro jährlich
  • Kfz-Steuer: 212 Euro pro Jahr
  • Innenraumversicherung: 80 Euro im Jahr
  • ADAC-Mitgliedschaft: 84 Euro pro Jahr
  • Rentenversicherungsbeitrag: 2016 Euro für zwei Personen jährlich
  • Amazon Prime: 69 Euro pro Jahr

Gesamt: 3.918 Euro pro Jahr, was etwa 327 Euro im Monat bedeutet.

Der größte Posten ist die freiwillige Rentenversicherung. Das Paar möchte nicht auf diese Zahlung verzichten, um auch im Alter abgesichert zu sein. Die übrigen Fixkosten sind vergleichbar mit einem normalen Haushalt – auch wenn die Höhe natürlich je nach Land und persönlicher Situation variieren kann.

Beachte, dass die variablen Kosten je nach Land stark schwanken können.
Beachte, dass die variablen Kosten je nach Land stark schwanken können. Foto: Jessica – stock.adobe.com

Die variablen Kosten: Essen, Sprit und Freizeit

Das Abenteuer auf Rädern bringt viele laufende Ausgaben mit sich, die jeden Monat unterschiedlich hoch ausfallen können. Hier die durchschnittlichen Werte pro Monat:

  • Essen: 380 Euro
    Frische, hochwertige Lebensmittel sind dem Paar besonders wichtig. Sie ernähren sich vegetarisch und überwiegend vegan, was die Ausgaben für Obst und Gemüse in die Höhe treibt. Aber: In Ländern wie Marokko und auf dem Balkan sind die Preise oft deutlich günstiger als in Frankreich oder Spanien.
  • Sprit: 248 Euro
    Die Route und die Spritpreise in den bereisten Ländern beeinflussen die Ausgaben erheblich. Das Paar fährt viel, liebt Bergtouren und achtet dennoch darauf, Diesel an günstigen Tankstellen, etwa an Landesgrenzen, zu kaufen.
  • Ausrüstung: 117 Euro
    Hierzu zählen alles vom Gas zum Kochen über Kerzen für die Gemütlichkeit bis zu Elektronikkomponenten oder dem Scooter. Es zeigt, dass man für ein komfortables Vanlife immer wieder in nützliche Helfer investieren muss.
  • Essen gehen: 40 Euro
    In Ländern wie Marokko gönnen sie sich häufiger Restaurantbesuche, da die Preise dort erschwinglich sind. In teureren Regionen, etwa Frankreich, wird lieber selbst gekocht.
  • Campingplatz: 17 Euro
    Das Paar steht fast immer „wild“, außer an Orten, wo sie sich unsicher fühlen oder es keine andere Möglichkeit gibt. Ein Beispiel: die anfängliche Vorsicht in Marokko.
  • Simkarte: 32 Euro
    Internet ist für viele Vanlifer unverzichtbar. Die Wahl der Simkarte und der Preis hängen stark vom Land ab. Manchmal zahlen sie nur wenige Euro, etwa im Balkan, manchmal mehr.
  • Sonstiges: 117 Euro
    Darunter fallen Eintrittsgelder, Mautkosten, Fähren, Wäschesalons, Fitnessstudios und Reparaturen. Wer sparsam sein möchte, kann hier einiges einsparen, indem er zum Beispiel Kleidung in größerer Menge von Anfang an mitnimmt.

Gesamt: 951 Euro pro Monat für variable Kosten, also etwa 476 Euro pro Person.

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Ein minimalistischer Lifestyle mit vielen Vorteilen

Insgesamt kostet das Leben im Wohnmobil das Paar im Schnitt etwa 640 Euro pro Person im Monat. Zum Vergleich: Das entspricht bei vielen der reinen Miete ohne Nebenkosten. Der Clou? Alles ist dabei: von Versicherungen über Essen bis hin zu Ausflügen.

Das Paar lebt sparsam und bewusst. Sie kochen fast täglich selbst, lieben es, neue Orte zu entdecken, und reparieren ihren Sprinter eigenhändig, wann immer es möglich ist. Die Lebensweise ist minimalistisch, aber nicht entbehrungsreich. Und wie bei jeder Reise gilt: Eine clevere Planung kann dir helfen, deine eigenen Kosten im Griff zu behalten.