Die Zeiten, in denen Frauen nur am Herd standen oder allein für die Kindererziehung zuständig waren, sind längst vorbei. Seit Jahren wagen sich Frauen in männerdominierte Berufsfelder vor, hinterlassen Spuren und inspirieren Menschen auf der ganzen Welt. Ihre Entschlossenheit und ihr Pioniergeist haben nicht nur Barrieren abgebaut, sondern auch neue Wege eröffnet. Zum Weltfrauentag werfen wir einen Blick auf fünf beeindruckende Frauen, die mit ihrem Mut und ihrer Abenteuerlust das Reiseverhalten nachhaltig geprägt haben. Sie haben bewiesen, dass die Welt voller Möglichkeiten ist – und dass Frauen selbstbewusst ihre Reiseträume verwirklichen können, ob allein oder gemeinsam mit ihren Liebsten.
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Alles zum Thema „Weltfrauentag“
5 inspirierende Geschichten zum Weltfrauentag
1. Rita Maiburg: Die erste Pilotin auf einem Linienflug (1976)
Rita Maiburg schrieb Luftfahrtgeschichte, als sie im Jahre 1976 als erste Frau in Deutschland einen Linienflug der Fluglinie DLT als Pilotin steuerte – und das mit gerade mal 24 Jahren. Trotz zahlreicher Hürden, darunter Vorurteile und gesetzliche Einschränkungen, die Frauen lange vom Cockpit fernhielten, setzte sie sich mit Ehrgeiz und Entschlossenheit durch.
Nur ein Jahr nach ihrem ersten Einsatz als Pilotin verstarb Rita Maiburg jedoch infolge eines Autounfalls. Anschließend dauerte noch lange, bis in Deutschland weitere Frauen ihren Platz im Cockpit fanden. Erst im Jahr 2000 übernahmen mit Evi Hetzmannseder und Nicola Lisy die ersten von der Lufthansa ausgebildeten Frauen eigenständig Linienflüge.
Von Höhenflügen und Vorurteilen als Pilotin: Cordula Pflaum im Interview mit wmn
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Tipp zum Weltfrauentag: Maiburgs bewegende Geschichte wurde später in Christine Drews‘ Roman „Freiflug“ literarisch verarbeitet.
2. Junko Tabei, erste Frau auf dem Mount Everest (1975)
Junko Tabei schrieb 1975 Geschichte, als sie als erste Frau (und mit einem reinen Frauenteam) den Gipfel des Mount Everest erreichte. Die Japanerin, die bereits als Kind eine Leidenschaft fürs Klettern entwickelte, ließ sich von gesellschaftlichen Normen nicht aufhalten und gründete eine eigene Frauenseilschaft.
Trotz eines Lawinenunglücks während der Expedition kämpfte sie sich weiter und stand schließlich am 16. Mai auf dem höchsten Punkt der Erde. Ihr Erfolg war nur der Anfang: Tabei erklomm als erste Frau auch die Seven Summits – die höchsten Berge aller Kontinente – und setzte sich zeit ihres Lebens für den Umweltschutz und die Förderung von Frauen im Bergsport ein.
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3. Cheryl Strayed, Pacific Crest Trail (1995)
1995 machte sich die 26-jährige Cheryl Strayed allein auf den Weg, den über 4280 Kilometer langen Pacific Crest Trail (PCT) von Kalifornien durch Wüsten, Wälder und Gebirge bis an die kanadische Grenze zu gehen – eine Reise, die ihr Leben veränderte. Ohne große Outdoor-Erfahrung, aber getrieben von persönlichem Schmerz nach dem Tod ihrer Mutter und dem Scheitern ihrer Ehe, suchte sie Heilung in der Wildnis.
Die extreme körperliche und mentale Herausforderung ließ sie an ihre Grenzen gehen, doch jeder Schritt half ihr, sich selbst neu zu entdecken. Ihre Erlebnisse hielt sie in ihrem Bestseller „Wild – Der große Trip“ fest, der Millionen inspirierte und später mit Reese Witherspoon verfilmt wurde. Strayed wurde damit zu einer Symbolfigur für Selbstfindung und den Mut, sich dem Unbekannten zu stellen.
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4. Nina Sedano, bereiste alle 193 UN-Staaten (2013)
Nina Sedano machte sich einen Namen als „die Ländersammlerin“, nachdem sie als erste Deutsche alle 193 UN-anerkannten Staaten der Welt bereist hatte. Ihre Reise begann aus purer Neugier und der Sehnsucht nach Freiheit, entwickelte sich jedoch schnell zu einer Lebensaufgabe. Die 1966 geborene Frankfurterin blieb kinderlos und beschloss stattdessen mit 36 Jahren die Welt zu erobern.
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Über Jahre hinweg zog es sie von einem Land zum nächsten, oft allein und mit minimalem Budget, stets getrieben von der Faszination für unterschiedliche Kulturen. 2013 veröffentlichte sie ihre Erlebnisse in ihrem Buch „Die Ländersammlerin“, das zum Bestseller wurde. Mit ihren Abenteuern inspiriert sie andere, die Welt mit offenen Augen zu entdecken – unabhängig von Alter oder gesellschaftlichen Erwartungen.
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5. Esenam Nyador, Miss Taxi Ghana (2019)
Kommen wir als Letztes zu Esenam Nyador. Bekannt als „Miss Taxi“, brach sie in Ghana mit traditionellen Geschlechterrollen, indem sie sich in der von Männern dominierten Taxibranche durchsetzte. Bevor sie als Taxifahrerin begann, war die Branche fest in Männerhand. Zudem galt es für Frauen in Ghana als besonders riskant, nachts ein Taxi zu nehmen. Als eine der wenigen weiblichen Taxifahrer in Accra wurde sie schnell zur Symbolfigur für Frauen, die sich mutig in untypische Berufsfelder wagen. 2019 erlangte sie internationale Bekanntheit, als ihre Geschichte über soziale Medien und Medienberichte weltweit Aufmerksamkeit erregte.
Nyador sieht sich nicht nur als Fahrerin, sondern auch als Botschafterin für Frauen in der Arbeitswelt. Mit ihrem Taxi bietet sie Fahrgästen nicht nur eine sichere Fahrt, sondern auch inspirierende Gespräche über Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und die Zukunft der Frauen in Ghana.